Common Seeds

Common Seeds

Kunst und Saatgut ist Allgemeingut

Uns haben viele Nachrichten erreicht und die Freude auf das Saatgutfestival 2022 ist groß. Wir freuen uns wahrscheinlich genau so wie ihr! Aber zurecht kam auch das Feedback, dass es vielleicht für manches Saatgut zu spät sei: Tomaten, Paprika, Kürbis. Wo kriege ich jetzt mein samenfestes Saatgut her? Gerne möchten wir euch auf eine Kunstaktion aufmerksam machen, die unser Vereinsmitglied Luca Kohlmetz auf die Beine gestellt hat.

http://www.lucakohlmetz.de

Ein ganzes Jahr lang hat er nicht nur in Kooperation mit Vereinen, Organisationen und Bürger*innen die Stadt Düsseldorf begrünt und essbarer gemacht, sondern ebenso mit Hilfe des Gartenamtes mitten im Südpark einen Gemeinschaftsgarten gegründet und Saatgut gesammelt.

www.lucakohlmetz.de

All diese Arbeit mündet nun in einer Abschlusspräsentation in der Kunstakademie Düsseldorf. Über 3000 Saatguttütchen sind zum tauschen oder zum mitnehmen gepackt und können vom 16.02.2022 bis zum 20.02.2022 im Raum 107 besichtigt werden. Und nun seid ihr gefragt: Kommt vorbei, bringt euer Saatgut mit, tauscht euch mit dem Künstler aus und euer Saatgut ein.

„Die Veränderung ist die Kunst“ – wollt ihr mehr erfahren? In der Lokalzeit gibt es einen schönen Bericht über die ganze Aktion ab der 13:50 Minute. Den Beitrag findet ihr hier, solange er noch in der Mediathek online ist.

http://www.lucakohlmetz.de

Save the Date: 14. Mai 2022

Saatgut Festival 2022

Endlich sind wir wieder da! Das diesjährige Saatgut Festival Düsseldorf findet ungewohnter Weise nicht im März sondern im Mai statt. Dieses Datum ermöglicht uns auf Grund der aktuellen Lage eine bessere Planbarkeit und somit auch die Zuversicht, dass wir nach zwei Jahren wiederkehren werden. Weitere Informationen über Aussteller*innen und Programm folgen demnächst. Markiert euch schon einmal das Datum in eurem Kalendar und bleibt gespannt!

Unsere Saatgut Tauschbörsen finden statt!

Da nur eine Tauschbörse im vergangenen Frühjahr im Ökotop stattfinden konnte, haben wir in kleinen Aktionen das von unseren Aussteller*innen gespendete und das von uns selbst gesammelte Saatgut verteilt. Auch die Saatgut-Tauschpakete waren ein voller Erfolg. Das Interesse daran war riesig und das zeigt uns, dass die eigene Saatgutvermehrung für viele Gärtner*innen immer wichtiger wird. Die eigenen, liebgewonnenen Blumen und Gemüsepflanzen selbst zu vermehren, macht in erster Linie Spaß, spart aber auch Geld und trägt zur Erhaltung und Verbreitung der Vielfalt von traditionellen Gemüsen bei.

Faszinierend an der Saatgutgewinnung ist, wie viele Samen jede Pflanze produziert. Man hat also ganz schnell viel, viel mehr eingesammelt, als man in seinem Garten wieder aussäen kann. Das ist auch gut so, denn das Saatgut, das ihr nicht braucht, könnt ihr gegen andere Sorten auf unseren Tauschbörsen eintauschen. Wir freuen uns, wenn ihr im beginnenden Herbst auf unseren Tauchbörsen mit vielen anderen Gärtner*innen eure Gartenschätze tauscht.

Es gelten die aktuellen Hygiene-Bestimmungen und AHA-Regeln.

Wie gewinne ich eigentlich Saatgut?

Wie gewinne ich eigentlich Saatgut?

Die Samen des Klatsch-Mohns lassen sich besonders einfach vermehren. Wer ihn im Garten hat, findet bereits jetzt die Samenkapseln, die an der Pflanze trocknen müssen. Ist dies geschehen, schneidet man sie einfach vorsichtig ab und schüttelt die getrockneten Samen in eine Papiertüte. So ist keine aufwändige Saatgutreinigung nötig. Auf dem dritten Foto sind alle drei Entwicklungsstadien sichtbar: Blütenknospe, Blüte, Samenkapsel.

Die Samen kann man bereits im Herbst aussäen. Sie keimen dann noch in diesem Jahr, überwintern als Blattrosette und blühen dann im kommenden Frühjahr besonders früh.

Aktuelle Information zu den Tauschbörsen

Liebe Freundinnen und Freunde des Saatgutfestivals,

für die Tauschbörsen konnten wir noch keine endgültigen Termine festlegen, da die Politik durch ihren Umgang mit der Pandemie eine Planung derzeit unmöglich macht. Ursprünglich vorgesehene Termine mussten wir aufgrund der aktuellen Situation verschieben, und einige Veranstaltungen haben wir bereits komplett absagen müssen.

Bitte schaut immer wieder einmal hier vorbei, um Euch auf dem Laufenden zu halten.

Wir danken für Euer Verständnis und Eure Geduld!

Das Team der Saatgut-Initiative Düsseldorf

Saatguttauschbörse im Ökotop Heerdt vom 6.04. – 11.04.2021

Saatguttauschbörse im Ökotop Heerdt vom 6.04. – 11.04.2021, jeweils von 15:00 – 17:00 Uhr

Der Verein Saatgutinitiative Düsseldorf und der Verein Ökotop Heerdt setzen sich für die Verbreitung von samenfestem Saatgut ein und haben in der Vergangenheit gemeinsam das Saatgutfestival veranstaltet. Bedingt durch die Corona Schutzmaßnahmen haben wir gemeinsam nach einem Weg gesucht, dieses Ziel auch ohne einen zentralen Veranstaltungsort zu verfolgen. Wir haben uns daher entschlossen, im Rahmen von Tauschbörsen, die als dezentrales Saatgutfestival an unterschiedlichen Orten veranstaltet werden, den Versammlungsraum („Grauen Haus“) des Vereins Ökotop Heerdt als Start dieser Veranstaltungen für eine mehrtägige Tauschbörse zu nutzen. Dieser Start fällt leider in den Zeitraum von ansteigenden Inzidenzwerten, so dass diese Veranstaltung nur unter der konsequenter Einhaltung der nachfolgenden Schutzmaßnahmen durchgeführt werden kann. Wir bitten daher um die Beachtung der folgenden Regeln:

  • Die An- und Abmeldung erfolgt vor dem Eingang. Die Kontaktdaten müssen in einer Liste eingetragen werden.
  • Der Zugang zum Versammlungsraum wird überwacht. Der Zugang erfolgt nur nach Aufforderung. Das Tragen eines Mund – Nasenschutzes ist erforderlich.
  • Es dürfen nur max. zwei Personen zur gleichen Zeit im Raum anwesend sein.
  • Der Weg zum und durch den Raum ist als Einbahnstraßensystem ausgelegt. (Eingang und Ausgang sind gekennzeichnet)
  • Im Eingangsbereich befindet sich eine Desinfektionsstation.
  • Alle Saatguttütchen sind mit „Wäscheklammern“ befestigt. Es sind nur die Saatguttütchen zu berühren, die auch mitgenommen werden.

Der Tausch des Saatgutes funktioniert nicht nach dem 1:1 Prinzip. Jeder Besucher*in gibt selbst gewonnenes, in Papiertütchen abgepacktes und beschriftetes Saatgut am Eingang ab und kann dafür die im Versammlungsraum hängende Saatguttütchen nach freier Auswahl mitnehmen. Damit das abgebende Saatgut in den Tauschkreislauf eingebracht werden kann, nehmen wir nur samenfestes (wieder vermehrbar) Saatgut an.

Besonders willkommen sind alte und regionale Gemüsesorten, aber auch Blumen und Wildblumensamen über die sich Insekten freuen.

Alternativ zu der Abgabe von Saatgut freuen wir uns auch über eine Geldspende.

Tausende Gärten – tausende Arten

Tausende Gärten – tausende Arten

Bundeskampagne für mehr naturnahe Gärten

Die Naturgartenbewegung blickt in Deutschland auf eine 30jährige Geschichte zurück. Seit der Gründung es Naturgarten e.V. 1990 ist das Interesse an naturnahen Gärten und Grünflächen gewachsen, aber noch immer werden Gärten und Balkone überwiegend so gestaltet, dass der Erhaltung von biologischer Vielfalt kaum Beachtung geschenkt wird. In den letzten Jahren hat sich sogar der Trend hin zu pflegeleichten artenarmen Schottergärten noch verstärkt. Einige Bundesländer versuchen dieser Entwicklung entgegenzuwirken, indem sie solche Steinwüsten verbieten.

Die 2020 gestartete Bundeskampagne „Tausende Gärten – tausende Arten“ will mit einem vielfältigen Programm stattdessen über Alternativen informieren und unterbreitet Hilfsangebote, die vermitteln, wie mit einfachen Mitteln im eigenen Garten die Vielfalt der einheimischen Flora und Fauna geschützt und gefördert werden kann.

© TAUSENDE GÄRTEN – TAUSENDE ARTEN / NATURGARTEN E. V. / SG
Die Bundeskampagne

Das Projekt ist im Bundesprogramm Biologische Vielfalt angesiedelt und wird von der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e.V. koordiniert. Mitwirkende Projektpartner*innen sind der Wissenschaftsladen Bonn e.V. (WILA) und tippingpoints GmbH aus Berlin. Der Naturgarten e.V. hat sich als Kooperationspartner zur Verfügung gestellt und bietet mit seinem langjährigen Knowhow die ideale Basis für die Wissensvermittlung rund um das Thema „Naturnahe Gartengestaltung“. Bis 2025 wollen die Projektpartner ein starkes Netzwerk aufbauen, damit immer mehr Menschen ihre Gärten oder Balkone naturnah gestalten. Das Projekt wird gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Was soll erreicht werden? Ziel des Projekts ist es, immer mehr Privatpersonen und öffentliche Institutionen dafür zu gewinnen, ihre Flächen zu artenreichen, naturnahen Oasen umzugestalten und damit die biologische Vielfalt im besiedelten Raum durch die Verbreitung von heimischen Wildpflanzen zu fördern. Bürgerinnen sollen für mehr Artenvielfalt in Privatgärten und kommunalen Frei- und Grünflächen begeistert werden und so einen Beitrag gegen das Insektensterben leisten. Damit die Kampagne auch wirklich mit Leben gefüllt wird und sich möglichst viele Menschen an der Umsetzung beteiligen, soll die naturnahe Gartengestaltung in Zusammenarbeit mit Gärtnereien und Saatgutbetrieben populär gemacht werden, denn Gärten, Balkone, Firmengelände und
öffentliches Grün bergen enorme Potenziale für Artenreichtum und Erhaltung der biologischen
Vielfalt. Mehr dazu hier: https://www.tausende-gaerten.de/die-kampagne/

Hintergrund

Jeder Mensch weiß heutzutage von dem fortschreitenden Insekten- und Artenschwund, der mittlerweile dramatische Ausmaße angenommen hat. Seit 1990 sind in Deutschland rund 75% der Insekten verschwunden. Erfreulicherweise gibt es inzwischen viele Gartenbegeisterte, die in ihrem Garten einen Beitrag zum Insekten- und Artenschutz leisten wollen. Dennoch tauchen häufig vielfältige Fragen auf: Wie gestalte ich meinen Garten naturnah? Woher bekomme ich einheimische Wildstauden, die als Nahrungsquelle so wichtig für die Insekten sind? Wie kann ich Tiere in meinem Garten pflanzen?

© TAUSENDE GÄRTEN – TAUSENDE ARTEN / NATURGARTEN E. V. / SG
Angebote und Inhalte der Kampagne

Damit sich alle interessierten Bürgerinnen möglichst einfach und umfassend informieren können, wird im Rahmen der Kampagne ein Akteurs- und Wissensnetzwerk auf einer Online- Plattform aufgebaut, deren Inhalt schon jetzt sehr umfangreich ist und stetig erweitert wird. Man kann z.B. online in einem Naturgartenhandbuch nachlesen, worauf es bei der naturnahen Gartengestaltung besonders ankommt. Wer auf der Suche nach heimischem Saat- und Pflanzgut ist, findet ausgewählte Gärtnereien, Gartenmärkte und Saatgutbetriebe, die standortangepasste Saatgutmischungen und Pflanzensets ab dem Frühjahr 2021 anbieten werden. Die entsprechenden Anleitungen für Verwendung und Pflege von heimischen Wildstauden in Gärten, Balkons oder Freiflächen sind ebenfalls auf der Webseite zu finden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, sich mit anderen Naturgärtnerinnen auszutauschen und in Kurzfilmen und Blogs mit Anregungen zu versorgen. Wen es dann gepackt hat, kann sich in Schulungen und Workshops weiterbilden.

Gartenprämierungen

Bereits naturnah gestaltete Gärten werden auf Wunsch ausgezeichnet und auf der Internetseite
vorgestellt. Für die Gartenprämierungen nach einem Konzept vom Naturgarten e.V. werden Gartentester*innen ausgebildet, die die Auszeichnungen vornehmen. Das Mitmachen und Selbst-Aktiv-Werden mit Unterstützung der Initiatoren des Projektes steht im Vordergrund, damit sich das naturnahe Gärtnern zu einem Trend entwickelt.

Vorfreude wecken

Der Frühling ist genau die richtige Jahreszeit, um sich von dem vielfältigen Angebot inspirieren zu
lassen: www.tausende-gaerten.de
Es werden außerdem Saatgutbetriebe, Gärtnereien und Gartenfachmärkte gesucht, die helfen,
eine Produktions- und Vertriebsstruktur für echt heimische Wildpflanzen aufzubauen.

Biologische Vielfalt in der Stadt

Biologische Vielfalt in der Stadt

Düsseldorf nimmt am Labelingverfahren „Stadtgrün naturnah“ teil

Von einer naturnahen Grünflächengestaltung in der Stadt profitieren vor allem viele Tier- und Pflanzenarten. Bspw. hat sich der Große Schillerfalter, der seit 65 Jahren als verschollen galt, wieder im Düsseldorfer Stadtgebiet angesiedelt. Inzwischen wissen aber auch immer mehr Menschen Naturräume in ihrer unmittelbaren Umgebung zu schätzen, denn sie bieten Möglichkeiten für Erholung und Entspannung im urbanen Raum. Wie unentbehrlich sie sind, hat uns die Corona-Pandemie deutlich vor Augen geführt.
Düsseldorf strebt das Label „Stadtgrün-naturnah“ an und bekennt sich damit zur drängenden Notwendigkeit der naturnahen Gestaltung von Grünflächen im innerstädtischen Raum.

Kommunen verfügen mit ihren öffentlichen Grünanlagen über ein großes und bisher zu wenig beachtetes Potential, um einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität zu leisten. Die Stadt Düsseldorf verfügt mit ihren Park- und Grünanlagen, Friedhöfen, Kleingartenanlagen und Wald über rund 3600 ha kommunaler Grünfläche. Das entspricht in etwa einem Sechstel des gesamten Stadtgebietes.

Großer Schillerfalter, Rotthäuser Bachtal, Foto: Tobias Krause, Gartenamt Düsseldorf
Label „Stadtgrün-naturnah“

Ein Umdenken hin zur naturnahen Grünflächengestaltung im öffentlichen Raum beginnt sich nun auch in Düsseldorf durchzusetzen. 2016 trat die Stadt dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ bei, in dem sich bundesweit Städte und Gemeinden über ökologische Maßnahmen austauschen. Seit 2018 führt dieses Bündnis das Labeling-Verfahren „StadtGrün naturnah“ durch. Damit unterstützt es Kommunen bei der Umsetzung eines ökologischen Grünflächenmanagements und zeichnet vorbildliches Engagement auf kommunaler Ebene aus. Auf Antrag der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP bewarb sich die Stadt Düsseldorf 2019 erfolgreich um die Teilnahme am Labeling-Verfahren.

Mit dem Start des Labeling-Verfahrens wurde eine lokale Arbeitsgruppe (LAG) ins Leben gerufen, die sich unter Federführung des Gartenamtes aus Vertreter*innen der Stadtverwaltung, Unternehmen sowie lokalen Naturschutzverbänden und engagierten Bürgerinnen zusammensetzt. Sie verfolgt das Ziel, den Austausch zwischen Stadtverwaltung und der Bürgerschaft zu fördern und Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Der gemeinsamen Auftaktveranstaltung im Februar 2020 folgte im ersten Schritt eine Bestandserfassung des kommunalen Grünflächenbestands sowie der zur Verfügung stehenden Ressourcen für eine naturnahe Flächenbewirtschaftung.

Beispiele für gelungene naturnahe Gestaltung im Stadtgebiet

Die Bestandserfassung hat gezeigt, dass es bereits seit vielen Jahren im Stadtgebiet größere Extensivwiesen gibt. Eine der ältesten ist im Rahmen der BUGA im Südpark 1987 entstanden. Andere Wiesen, beispielsweise im Südpark, Nordpark oder am Freiligrathplatz sind nicht als naturnahe Flächen angelegt worden, haben aber durch die entsprechende Pflege heute den Charakter von Magerwiesen mit unterschiedlichen Dominanzbeständen (Wiesensalbei, Wiesenwitwenblume, Zottiger Klappertopf u.a.).

In den Jahren 2014-16 wurden vielfach bei Neuanlagen Wildblumenwiesen ausgesät. Rund 105 ha des Straßenbegleitgrüns sowie der Parkanlagen und Grünflächen unterliegen mittlerweile einer naturnahen Pflege, das bedeutet, dass sie lediglich ein- bis zweimal jährlich gemäht werden. Durch die geringe Mähhäufigkeit und den Abtransport des Mähguts wird erreicht, dass sich artenreiche Wildblumenbestände etablieren und ausbreiten.

Seit Ende der 80er Jahre wurden in Düsseldorf rund 30 km Fließgewässer renaturiert. Außerdem hat sich die Stadt in den vergangenen Jahren um spezielle Artenschutzmaßnahmen bemüht. So werden alte und seltene Apfelsorten veredelt und auf Streuobstwiesen gepflanzt sowie Nistkästen für selten gewordene Vogelarten gebaut und installiert. Ein ganz besonderer Erfolg ist, dass sich der Große Schillerfalter, der seit 65 Jahren als verschollen galt, wieder angesiedelt hat.

Auf Grundlage der Zukunftsbaumliste und des Stadtbaumkonzepts werden zukünftig gezielt Bäume gepflanzt, die mit der derzeitigen Umweltlage zurechtkommen. Mit dem BUND und Düsseldorfer Imkern wurde ein Konzept entwickelt, nach dem soweit wie möglich heimische Bienen- und Vogelnährgehölze gepflanzt werden.

Mit dem Beitritt zum Kommunalen Bündnis für Biologische Vielfalt 2016 wird der Verzicht auf Pestizideinsatz durch die Stadt mit Nachdruck umgesetzt. Glyphosat darf nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen.

Baumscheibe mit Düsseldorfer Mischung, Thewissenweg, Foto: Tobias Krause, Gartenamt Düsseldorf
Mitmachen ist angesagt

Bei der Vergabe des Labels ein ganz wesentlicher Punkt, dass die Menschen auch mit begeistert werden sollen. Die Interaktion mit Bürger*innen soll durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, Bürger*innenbeteiligung sowie Umweltbildungsangebote für alle Alters- und Bevölkerungsschichten intensiviert werden. Auch in der Bürgerschaft muss ein Umdenken stattfinden, denn allzu häufig werden abgeblühte Wiesen als unordentlich und unschön empfunden. Aber gerade diese Flächen sind für die Entwicklung der Insektenvielfalt immens wichtig. Leider konnten viele Veranstaltungen im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden.

Die nächsten Schritte

Derzeit werden weitere Ideen von der Lokalen Arbeitsgruppe in Abstimmung mit der Verwaltung für die Jahre 2020 bis 2023 entwickelt. So wird ein Kataster der bereits vorhandenen Blühwiesen erstellt und weitere Standorte für solche identifiziert und umgesetzt. Ziel und vorläufiger Abschluss des Labeling-Verfahrens ist es, eine nachhaltige Grünflächenstrategie für Düsseldorf zu entwickeln. Damit bekennt sich die Stadt zur Notwendigkeit der naturnahen Gestaltung von Grünflächen und stellt somit die Dauerhaftigkeit der Maßnahmen sicher. Für den Erhalt des Labels muss die Strategie durch einen Ratsbeschluss verabschiedet werden, so dass sie von Politik, Verwaltung und Bürger*innen gleichermaßen mitgetragen und umgesetzt wird. Die Auszeichnung mit dem Label „Stadtgrün naturnah“ ist für drei Jahre begrenzt. Aber es ist zu hoffen, dass das eingesetzte Umdenken nachhaltige Auswirkungen auf die weitere Arbeit in der Verwaltung und im Gartenamt haben wird. Denn die Botschaft scheint angekommen zu sein: Kommunen, die innerstädtische naturnahe Grünflächen schaffen, leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der lokalen Biodiversität. Sie tragen ebenso zu einer verbesserten Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger bei. Eine sogenannte Win-
Win-Situation, die wir uns alle wünschen und von der alle profitieren.

Unsere Projekte 2021

Es tut sich einiges bei uns, schaut doch gerne auf unseren Projektseiten vorbei:


Marktplatz: Ein Online-Portal, auf dem sich überwiegend Saatgutanbieter*innen, die bisher an unseren Saatgutfestivals teilgenommen haben, kurz vorstellen. So findet Ihr eine tolle Auswahl an nachhaltigen Anbietern und könnt in Ruhe auf deren Internetseiten surfen und die Vielfalt, die sonst die Ausstellerinnen auf unser Festival brachten, geballt online durchstöbern.


Dezentrale Saatgutfestivals: Ab März sind – entsprechend den dann geltenden Corona-Auflagen
kleine, dezentrale Samen- und Pflanzentauschbörsen an verschiedenen Orten in Düsseldorf geplant.
Dies soll in Kooperation mit unterschiedlichen lokalen Mitveranstaltern geschehen. Wir möchten am 13.3.2021 starten, dem ursprünglichen Termin für das Saatgutfestival. Genaue Daten werden an dieser Stelle kommuniziert.

Saatgut-Tauschpaket: Das Corona-taugliche Saatgutpaket, zum Start von uns bestückt, reist per Post
von Teilnehmer*in zu Teilnehmer*in. Jede Person entnimmt etwas Saatgut und legt dafür eigenes
getrocknetes und gereinigtes Saatgut in beschrifteten Tütchen hinein. Idealerweise selbstgesammelt
und unbedingt samenfest, egal ob Gemüse, Blumen oder Wildkräuter. Einzige Kosten entstehen
durch das Porto.


DVD-Verleih: „Saatgut ist Gemeingut“, Beschreibung auf www.seedfilmd.org. Gegen Porto und ein
Pfand (Wiederbeschaffungskosten, ca 35 Euro) schicken wir Euch für die Dauer von 2 Wochen die 4
Lehrfilm-CDs mit wertvollem Wissen über die Saatgutgewinnung von 32 Gemüsepflanzen. Die CDs
dürfen von Euch lizenzfrei (nicht kommerziell) gezeigt werden.


Wir freuen uns, Euch bei einem unserer Projekte begrüßen zu dürfen sowie über Feedback und
Anregungen auf Instagram, Facebook oder per E-Mail unter tauschen@saatgut-
festival.de